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Tiergestützte Pädagogik (Tierpflege) im Fröbelkindergarten Weimar

Friedrich Fröbel hat bereits in seinen Mutter- und Koseliedern das Kind zur Tierwelt führen wollen (Lied vom Vogelnest), „doch erkannte er schon damals, die leicht missverständliche kindliche Tierquälerei.“
Bei der Tierpflege durch Kinder forderte er „die pädagogische Aufsicht und Anleitung bzw. das Einsichtig machen, warum mit Tieren so und nicht anders umzugehen ist, weil sich sonst eben tierquälerische Verhaltensweisen entwickeln können“.
Fast jedes Kind wünscht sich ab einem bestimmten Alter Tiere als Spielkameraden. Tiere können Kinder über Krisen hinweghelfen. Sie akzeptieren das Kind vorurteilslos, spenden Trost und spiegeln unmittelbar ohne zu beurteilen das Verhalten des Kindes wieder. Im Umgang mit Tieren wird das Wahrnehmungsvermögen geschult und die Bereitschaft zur Übernahme von Verantwortung geweckt.
Durch die verschiedenen Tierarten, welche wir in unserem Kindergarten haben, wollen wir jedem Kind, egal welchen Alters, die Möglichkeit geben Kontakt zu knüpfen. Dabei ist es uns wichtig, dass die Kinder in alle Prozesse einbezogen werden und gegebenenfalls die Anschaffung eines eigenen Tieres sorgfältig und genau überlegt und bedacht wird.


Zu unseren Tieren im Kindergarten gehören die folgenden Tierarten:


  • Fische
  • Achatschnecken
  • Kaninchen
  • Meerschweine
  • Hunde
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    Die Fische

    Schon am Morgen werden die Fische in der Regenbogengruppe von den Kindern neugierig beäugt. Das Aquarium ist nicht mehr aus unserem Kindergartenalltag wegzudenken, denn es ist ein wichtiger Bestandteil der tiergestützten Pädagogik. Die Kinder wissen genau, wann und wie viel ihre Fische zu fressen bekommen. Achtsam gehen sie unter Anleitung der pädagogischen Fachkraft mit dem Futter um und beobachten das Treiben im Wasser. Für große Freude sorgt auch in jedem Jahr die Geburt der neuen Fische. Schon im Vorfeld helfen die Kinder mit, das Aquarium vorzubereiten. Hierzu haben wir uns eigens ein Geburtsbecken angeschafft. Diese Tage bis zur Geburt der Jungfische sind besonders spannend und werden intensiv begleitet. Sie bringen Kinder und pädagogische Fachkräfte durch gemeinsames Warten, Staunen und Tätigsein in eine tiefe Bindung.
    Fazit: Bereits am frühen Morgen hat das Aquarium einen „pädagogischen Auftrag“. Wir haben die Erfahrung gemacht, dass sich Kinder dadurch schneller von ihren Eltern lösen können und neugierig in den Tag starten. Sie werden zum Beobachten angeregt, kommen leichter in Interaktion mit anderen Kindern und übernehmen schon frühzeitig Verantwortung. Auch im Krippenbereich haben wir schon seit vielen Jahren Fische.


    Die Achatschnecken

    Die Achatschnecken gehören zu den größten Landschnecken der Welt. Ursprünglich kommen sie aus den tropischen Gebieten Afrikas und lieben den feuchten und warmen Boden. Sie sind Pflanzenfresser und mögen vor allem Obst und Gemüse wie z.B. eine saftige Gurke, Salat, Birnen oder auch Mango und Süßkartoffel. Unsere Achatschnecken heißen Oswin und Roswita. Spannend war zu beobachten, wie sie Eier legten und daraus Jungtiere schlüpften.
    Warum haben wir uns für diese Tiere entschieden? Im Rahmen der tiergestützten Pädagogik wollten wir den Kindern unseres Kindergartens die Möglichkeit geben, Tiere in einem Terrarium zu beobachten. Die Kinder sollten erkennen, dass auch diese Tiere einer ständigen Pflege und Versorgung bedürfen. Nur durch Beobachtung kann man erkennen, ob es den uns anvertrauten Schnecken gut geht. Kriechen unsere Schnecken, Oswin und Roswitha, an der Glasscheibe entlang, stimmen die Luftfeuchtigkeit oder die Bodenbeschaffenheit im Terrarium nicht und es muss gesprüht oder gekalkt werden. Das tägliche Entsorgen verdorbener Lebensmittel aus dem Terrarium gehört genauso zu den Aufgaben der Kinder, wie das Reichen von frischem Gemüse und Obst. Dazu gehen die Kinder eigenverantwortlich in die Küche und sprechen sich mit der Küchenservicekraft ab.


    Die Kaninchen:

    Es begann im August 2009 mit einer Handaufzucht von Alaska-Kaninchen, deren Mutter gestorben war. Gemeinsam mit den Kindern baute unser Hausmeister in unserer hauseigenen Holzwerkstatt einen geräumigen Stall über zwei Etagen.
    Dieser wurde danach in einem eigens dafür hergerichteten begehbaren Außengehege aufgestellt. Unsere Kaninchen sind Freigänger. Das heißt, sie leben in einer geräumigen Außenanlage, in welcher wir verschiedene Ebenen, Ställe aber auch Buddelmöglichkeiten geschaffen haben. Sie haben viele Versteckmöglichkeiten und sind trotzdem sehr handzahm.
    Die Kinder haben in diesem Freigehege die Möglichkeit die Kaninchen zu beobachten, zu streicheln, mit ihnen zu spielen und zu kommunizieren. Hierbei sind gemeinsam besprochene Regeln einzuhalten. Dazu gehört, dass die Kinder gemeinsam mit einer pädagogischen Fachkraft jeden Morgen und jeden Nachmittag die Tiere des Geheges versorgen. Die Kinder bereiten hierzu Futter-Tabletts in der Küche mit vor und füttern die Tiere.

    Die Kinder wissen, dass die Kaninchen nicht auf den Arm genommen werden dürfen. Um dies sicherzustellen ist die Regel, dass jedes Kind sich bei der Ankunft auf die bestehenden Sitzmöglichkeiten im Freigehege setzt um zu warten, dass die Tiere zum Streicheln oder Fressen zu dem Kind kommen.
    Derzeit leben in unserem Freigehege mehrere Kaninchen. Wichtig ist uns hierbei, dass wir alle Tiere mit den Namen kennen.


    Die Meerschweine:

    Seit dem Frühling 2017 gehören zu unserem Tierbestand zahme Meerschweinchen. Unsere Böckchen sind alle kastriert. Alle Tiere sind Freigänger. Ihr Quartier haben unsere Meerschweinchen in einem separaten Freigehege angrenzend zu unseren Kaninchen. Die Meerschweinchen werden täglich von unseren Kindern und deren Erzieherinnen versorgt. Hierbei geht es uns darum, dass wirklich alle Kinder die Möglichkeit haben bei der Tierversorgung zu helfen.


    Die Hunde:

    Auf unseren Natur- und Erlebnistagen sowie auf Wanderungen begleiten uns schon seit vielen Jahren verschiedene Kindergartenhunde.
    Durch die Anwesenheit und die Arbeit mit den Hunden wollen wir allen Kindern die Möglichkeit geben, mit Hunden unter fachlicher Anleitung Kontakt zu knüpfen, richtige Verhaltensweisen zu üben sowie Ängste abzubauen. Hierbei ist es jedoch wichtig, die Hunde und deren Besitzer genau zu kennen.
    Derzeit erfreuen sich die Kinder an den neuen Kindergartenhunden Cooper und Benji. Die beiden jungen Rüden dürfen mehrmals in der Woche mit in den Kindergarten kommen und beziehen Quartier im Büro der Leitung. Sind die Hunde im Kindergarten, dürfen die Kinder sie unter Aufsicht füttern, mit ihnen spielen, sie streicheln oder einfach nur besuchen.


    Fazit:

    Tiere in der tiergestützten Pädagogik einzusetzen erfordert ein hohes Maß an Verantwortung und Zeit. Man braucht pädagogische Fachkräfte, welche sich bereit erklären sich dieser Verantwortung zu stellen. In unserem Team übernimmt hierzu jeder eine Aufgabe. Jeder darf stärken- aber auch interessenorientiert arbeiten. Sei es mitzuhelfen beim Bau der Ställe, beim Besorgen von Futter, beim Reinigen der Gehege und Ställe, des Terrariums und des Aquariums. Das Wichtigste hierbei ist jedoch, mit Kindern im pädagogischen Alltag den richtigen Umgang mit Tieren zu erlernen, fachlich zu begleiten, um somit die Pädagogik Friedrich Fröbels umzusetzen.